16. Die Nachbarschaft zu Russland
Saint-Pierre berücksichtigt in seinem Traktat zum ewigen Frieden nicht nur die Beziehungen zu den islamisch geprägten Nachbarn, sondern auch die Interessen des Zaren und damit Russlands. Er hebt die Vorteile für ein Interessengleichgewicht auf dem Kontinent hervor, die aus einer eventuellen Partnerschaft erwachsen würden. Auch diese Passage des Traktates erscheint nicht in der deutschen Übersetzung.
Der Zar hat seine Leidenschaft für einen florierenden Handel in seinen Provinzen bekundet. Diesbezüglich hat er natürlicherweise große Vorteile, da sein Land von großen Flüssen durchzogen ist, er Häfen am Ozean, an der Ostsee und am kaspischen Meer besitzt. Das Land ist an vielen Stellen ausgesprochen fruchtbar und gut bevölkert. Um ihre Manufakturen und das Handwerk zu perfektionieren, fehlt es allein an einem regeren und nachhaltigeren Austausch mit zivilisierteren Nationen. Aus Erfahrung weiß der Zar, dass der Krieg für diese schönen Projekte nicht zuträglich ist. Sobald er also von dem Projekt Kenntnis haben wird, das zum Ziel hat, den Frieden unter den Christenvölkern zu sichern, wird er versuchen, mit allen Mitteln zu seinem Erfolg beizutragen.
Charles-Irénée Castel de Saint-Pierre, Der Traktat vom ewigen Frieden (1713).
Rechtefreier deutscher Text unter: http://gutenberg.spiegel.de/buch/der-traktat-vom-ewigen-frieden-7664/8
Rechtefreier Originaltext (Edition von 1713, Bd. I) unter: http://gallica.bnf.fr/ark:/12148/bpt6k86492n?rk=21459;2
Rechtefreier Originaltext (Edition von 1713, Bd. II) unter: http://gallica.bnf.fr/ark:/12148/bpt6k864930?rk=42918;4